Identitäts- und Access Management: Der Schlüssel zu sicherer digitaler Zusammenarbeit
Die Art und Weise, wie wir arbeiten, hat sich grundlegend verändert. Digitale Prozesse sind allgegenwärtig und die Flut an Informationen wächst...
5 Min. Lesezeit
Dominika Wolska Jul 16, 2025 10:00:00 AM
Die Verwaltung von Benutzeridentitäten und Zugriffsrechten ist eine der größten Herausforderungen für Unternehmen. Angesichts ständig wachsender Cyberbedrohungen und der Notwendigkeit, sensible Daten und kritische Systeme zu schützen, ist dies eine Aufgabe, die in allen Branchen – sei es im Gesundheitswesen, in der Fertigung oder in kritischen Infrastrukturen – höchste Priorität hat. Hier kommt Identity Governance and Administration (IGA) ins Spiel. Es ist ein zentrales Konzept, das sowohl für erfahrene IT-Profis als auch für diejenigen, die sich erstmals mit IT-Sicherheitsthemen befassen, von großer Bedeutung ist.
IGA ermöglicht es Ihnen, den Überblick darüber zu behalten, wer Zugriff auf welche Unternehmensressourcen hat und warum. Im Kern geht es darum, sicherzustellen, dass die richtigen Personen – oder auch Systeme – genau zum richtigen Zeitpunkt und mit den passenden Berechtigungen auf die benötigten Informationen und Anwendungen zugreifen können. Es verbindet dabei die strategische Aufsicht über Zugriffsrechte, also die Governance, mit den operativen Aufgaben der Identitäts- und Berechtigungsverwaltung. Mit IGA schaffen Sie die Grundlage für eine sichere und regelkonforme IT-Umgebung.
Identity Governance and Administration (IGA) ist ein umfassender Ansatz, der die Verwaltung von digitalen Identitäten und Zugriffsrechten in einer Organisation zentralisiert und automatisiert. Im Kern geht es darum sicherzustellen, dass die richtigen Personen (oder Systeme) zum richtigen Zeitpunkt Zugriff auf die richtigen Ressourcen haben – und das mit dem richtigen Berechtigungsumfang. IGA kombiniert Governance-Prozesse, wie z.B. die Überprüfung von Zugriffsberechtigungen und die Durchsetzung von Richtlinien, mit administrativen Funktionen, die die Erstellung, Änderung und Löschung von Benutzerkonten und deren Berechtigungen umfassen.
IGA ist keine einmalige Maßnahme, die Sie abhaken können; vielmehr ist es ein dynamischer, kontinuierlicher Kreislauf. Umfassende Sicherheit und Compliance erfordern eine ständige Überwachung und Anpassung. Dieser Prozess umfasst mehrere ineinandergreifende Schritte, die sicherstellen, dass die Zugriffsrechte in Ihrem Unternehmen stets aktuell, korrekt und sicher sind.
Lassen Sie uns diese einzelnen Phasen genauer betrachten:
Identitätserfassung und -management: Zunächst werden alle digitalen Identitäten in einem Unternehmen erfasst. Dies umfasst nicht nur menschliche Benutzer wie Mitarbeiter, Auftragnehmer und Partner, sondern auch maschinelle Identitäten wie Anwendungen, Geräte und Dienste. Diese Identitäten werden dann in einem zentralen System verwaltet.
Rollen- und Richtlinienzuweisung: Basierend auf den Aufgaben und Verantwortlichkeiten der Benutzer werden ihnen spezifische Rollen zugewiesen. Diese Rollen sind mit vordefinierten Zugriffsrichtlinien verknüpft, die festlegen, auf welche Systeme und Daten sie zugreifen dürfen. Dies minimiert das Risiko, dass Benutzer unnötige Zugriffsrechte erhalten.
Bereitstellung und De-Bereitstellung (Provisioning und Deprovisioning): Wenn ein neuer Mitarbeiter eingestellt wird oder sich eine Rolle ändert, sorgt IGA für die automatische Bereitstellung der erforderlichen Zugriffsrechte. Umgekehrt werden bei Ausscheiden oder Rollenwechsel die Zugriffsrechte umgehend entzogen (De-provisioning), um das Risiko unautorisierten Zugriffs zu minimieren.
Zugriffszertifizierung und -überprüfung: Regelmäßig werden die Zugriffsrechte der Benutzer überprüft und von den jeweiligen Vorgesetzten oder Datenverantwortlichen zertifiziert. Dies stellt sicher, dass die vergebenen Berechtigungen weiterhin angemessen sind und hilft, "Access Creep" (das Ansammeln unnötiger Berechtigungen über die Zeit) zu verhindern.
Auditierung und Reporting: Alle Zugriffsaktivitäten werden protokolliert und auditiert. Dies ermöglicht es Unternehmen, Compliance-Anforderungen zu erfüllen, verdächtige Aktivitäten zu erkennen und bei Sicherheitsvorfällen schnell zu reagieren. Detaillierte Berichte liefern Einblicke in die Zugriffslandschaft.
Zugriffsanfragen und -genehmigungen: IGA-Systeme bieten oft Self-Service-Portale, über die Benutzer Zugriffsrechte anfordern können. Diese Anfragen durchlaufen einen vordefinierten Genehmigungsprozess, der sicherstellt, dass die Genehmigungen durch die richtigen Autoritäten erfolgen.
Die Notwendigkeit, Identitäten und Zugriffsrechte effektiv zu verwalten, ist keine Frage der Unternehmensgröße oder der Branche – sie ist eine grundlegende Anforderung für jedes Unternehmen, das in der heutigen vernetzten Welt agiert. Unabhängig davon, ob Sie sensible Patientendaten im Gesundheitswesen schützen, komplexe Fertigungsprozesse optimieren oder die Integrität kritischer Infrastrukturen sicherstellen müssen: IGA ist der Schlüssel zur Bewältigung vielfältiger Herausforderungen. Seine Bedeutung lässt sich aus mehreren Perspektiven beleuchten:
Erhöhte Sicherheit: IGA reduziert die Angriffsfläche, indem es sicherstellt, dass Benutzer nur die minimal notwendigen Zugriffsrechte erhalten (Least Privilege Principle). Dies erschwert es Angreifern, sich lateral im Netzwerk zu bewegen, selbst wenn ein Konto kompromittiert wird.
Compliance und Auditfähigkeit: Viele Vorschriften und Standards, wie z.B. die DSGVO im Gesundheitswesen oder spezifische Normen in der Fertigung, erfordern eine detaillierte Nachverfolgung und Kontrolle von Zugriffsrechten. IGA liefert die notwendigen Audit-Trails und Berichte.
Effizienzsteigerung: Die Automatisierung von Zugriffsmanagementprozessen entlastet die IT-Abteilung erheblich. Neue Mitarbeiter können schneller produktiv werden, und Änderungen an Zugriffsrechten werden effizienter umgesetzt.
Risikominimierung: Durch die kontinuierliche Überwachung und Überprüfung von Zugriffsrechten hilft IGA, das Risiko von Insider-Bedrohungen und unautorisiertem Datenzugriff zu minimieren.
Bessere Benutzerfreundlichkeit: Self-Service-Portale und automatisierte Workflows verbessern die Benutzererfahrung, da Zugriffsanfragen schneller bearbeitet werden und Benutzer weniger manuelle Schritte unternehmen müssen.
Ein effektives Identity Governance and Administration-System ist weit mehr als nur eine Sammlung von Einzelwerkzeugen; es ist eine integrierte Plattform, die eine Vielzahl von Funktionalitäten bietet, um die Komplexität der Identitäts- und Zugriffsverwaltung zu bewältigen. Diese Funktionen arbeiten nahtlos zusammen, um sicherzustellen, dass Sie stets die volle Kontrolle und Transparenz über die digitalen Identitäten in Ihrem Unternehmen behalten.
Lassen Sie uns die Kernmerkmale aufschlüsseln, die ein robustes IGA-System auszeichnen:
Zentralisierte Identitätsverwaltung: Eine einzige Quelle der Wahrheit für alle Benutzeridentitäten und ihre Attribute.
Rollenbasiertes Zugriffsmanagement (RBAC): Zuweisung von Zugriffsrechten basierend auf Benutzerrollen, was die Verwaltung vereinfacht.
Richtlinienbasierte Orchestrierung: Automatisierung von Bereitstellungs- und De-Bereitstellungsprozessen basierend auf vordefinierten Richtlinien.
Zugriffszertifizierung und -rezertifizierung: Regelmäßige Überprüfung und Bestätigung von Zugriffsrechten durch Verantwortliche.
Audit- und Reporting-Funktionen: Umfassende Protokollierung aller Zugriffsaktivitäten für Compliance und forensische Zwecke.
Risikobasierte Analyse: Identifizierung und Bewertung von Zugriffsrisiken, um proaktiv Sicherheitslücken zu schließen.
Trennung von Aufgaben (Separation of Duties - SoD): Verhinderung von Rollenkonflikten, bei denen ein einzelner Benutzer zu viele Berechtigungen besitzt, um Betrug oder Fehler zu vermeiden.
Self-Service-Zugriffsanfragen: Benutzerfreundliche Portale für die Anforderung und Genehmigung von Zugriffsrechten.
Oft werden die Begriffe Identity Governance and Administration (IGA) und Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM) synonym verwendet, doch es gibt einen wichtigen Unterschied. IAM ist der Oberbegriff für alle Prozesse und Technologien, die sich mit der Verwaltung digitaler Identitäten und deren Zugriffsrechten befassen. IAM umfasst dabei Aspekte wie Authentifizierung (Wer bist du?), Autorisierung (Worauf darfst du zugreifen?) und Benutzerverwaltung.
IGA ist eine spezifische Teilmenge von IAM, die sich besonders auf die Governance-Aspekte konzentriert. Während IAM die Infrastruktur und die grundlegenden Mechanismen für die Verwaltung von Identitäten und Zugriffsrechten bereitstellt, fügt IGA eine Ebene der Kontrolle, Überwachung und Einhaltung hinzu. Man könnte sagen: IAM ermöglicht den Zugriff, IGA stellt sicher, dass der Zugriff angemessen, compliant und sicher ist. IGA bildet die Brücke zwischen der IT-Sicherheit und den Geschäftsanforderungen.
Die Entscheidung, Identity Governance and Administration (IGA) in Ihrem Unternehmen zu implementieren, ist eine strategische Investition, die weit über die bloße Einhaltung von Vorschriften hinausgeht. Sie transformiert die Art und Weise, wie Sie mit digitalen Identitäten und Zugriffsrechten umgehen, und schafft einen Mehrwert in verschiedenen Kernbereichen Ihres Betriebs. Von der Stärkung Ihrer Sicherheitslage bis hin zur Optimierung administrativer Prozesse – die Vorteile eines robusten IGA-Systems sind weitreichend und wirken sich direkt auf den Geschäftserfolg aus. Lassen Sie uns die wichtigsten dieser Vorteile detailliert beleuchten:
Verbesserte Compliance: Erfüllung regulatorischer Anforderungen und Branchenstandards durch umfassende Audit-Trails und nachvollziehbare Zugriffskontrollen.
Reduzierte Betriebskosten: Automatisierung reduziert manuelle Aufgaben und Fehler, was zu Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen führt.
Stärkere Sicherheitsposition: Minimierung von Risiken durch Least Privilege, effektives Onboarding/Offboarding und kontinuierliche Überprüfung von Berechtigungen.
Schnellere Reaktion auf Vorfälle: Detaillierte Protokollierung und Berichterstattung ermöglichen eine schnelle Erkennung und Reaktion auf Sicherheitsvorfälle.
Höhere Transparenz: Ein klarer Überblick darüber, wer Zugriff auf welche Ressourcen hat und warum.
Im heutigen Geschäftsumfeld, in dem digitale Daten und IT-Systeme das Herzstück jeder Organisation bilden, ist eine gut durchdachte Identity Governance and Administration (IGA)-Strategie absolut unverzichtbar. Es geht dabei um weit mehr als nur darum, die technische Infrastruktur zu verwalten. IGA ist ein fundamentaler Baustein für Ihre gesamte Cybersicherheitsarchitektur, da es die Grundlage für sichere Zugriffe legt und gleichzeitig die Einhaltung regulatorischer Vorgaben vereinfacht. Eine solide IGA-Implementierung steigert die Effizienz Ihrer IT-Operationen und stärkt maßgeblich die Widerstandsfähigkeit Ihres Unternehmens gegenüber Cyberbedrohungen. Kurz gesagt: IGA ist der Schlüssel, um Transparenz und Kontrolle über Ihre digitale Identitätslandschaft zu gewinnen.
Für tiefere Einblicke in verwandte Themen, die für die umfassende Absicherung Ihrer Access Management entscheidend sind, empfehlen wir Ihnen unsere weiteren Beiträge. Informieren Sie sich über die Feinheiten von Zugriffsrechten, die Bedeutung der privilegierten Zugriffsverwaltung und die Konzepte der Identitätsverwaltung und -kontrolle. Bleiben Sie proaktiv und sichern Sie Ihr Unternehmen umfassend ab!
Während ein robustes Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM) das Fundament Ihrer digitalen Sicherheit bildet, ist die effektive Kontrolle, welche Anwendungen auf Ihren Systemen ausgeführt werden dürfen, eine entscheidende Ergänzung. Hier setzt DriveLock an und bietet eine leistungsstarke Anwendungskontrolle, die nahtlos in Ihre IAM-Strategie integriert werden kann.
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