Datenverletzungen sind in der heutigen digitalen Landschaft eine allgegenwärtige Bedrohung. Während viele Faktoren zu diesen Vorfällen beitragen, spielt ein Bereich eine besonders kritische Rolle: der privilegierte Zugriff. Von kritischen Infrastrukturen über das Gesundheitswesen bis hin zur Fertigungsindustrie – kein Sektor ist vor den raffinierten Methoden von Cyberkriminellen sicher. Diese Angreifer suchen stets nach dem einfachsten Weg, um an die wertvollsten Ressourcen zu gelangen, und dieser Weg führt erschreckend oft über die Kompromittierung von privilegierten Konten.
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Während viele Faktoren zu diesen Vorfällen beitragen, spielt ein Bereich eine besonders kritische Rolle: der privilegierte Zugriff. In dieser Fortsetzung unserer Blogreihe über Datenverletzungen tauchen wir tief in das Privileged Access Management (PAM) ein – eine unverzichtbare Säule der Cybersicherheit für Unternehmen jeder Größe, insbesondere im Gesundheitswesen, in der Fertigung und in kritischen Infrastrukturen in Deutschland und Österreich. Erfahren Sie, warum die Kontrolle über Ihre privilegierten Zugriffe nicht nur eine Best Practice, sondern ein absolutes Muss ist, um Ihre wertvollen Daten und Systeme effektiv zu schützen.
Privileged Access Management (PAM) ist ein umfassender Ansatz und eine Reihe von Technologien, die darauf abzielen, die Sicherheit von privilegierten Konten und den damit verbundenen Zugriffsrechten in einer IT-Umgebung zu gewährleisten. Es geht weit über die einfache Verwaltung von Benutzern und Passwörtern hinaus. Im Kern befasst sich PAM mit der Sicherung, Verwaltung und Überwachung aller menschlichen und nicht-menschlichen Identitäten, die über erhöhte Zugriffsrechte auf geschäftskritische Systeme, Anwendungen und Daten verfügen.
Stellen Sie sich PAM als das Hochsicherheitstor vor, das den Zugang zu den wichtigsten Bereichen Ihres Unternehmens regelt. Es stellt sicher, dass nur autorisierte Personen (oder Systeme) mit den absolut notwendigen Rechten für eine begrenzte Zeit Zugang erhalten, und dass jede ihrer Aktionen protokolliert und überwacht wird. Dies minimiert das Risiko von Missbrauch, Fahrlässigkeit oder externen Cyberangriffen, die auf diese hochprivilegierten Zugriffe abzielen.
Um PAM zu verstehen, ist es hilfreich, zunächst das übergeordnete Konzept des Zugriffsmanagements zu betrachten. Access Management umfasst die Gesamtheit der Prozesse und Technologien, die steuern, wer auf welche Ressourcen innerhalb eines Unternehmens zugreifen darf. Es geht darum, die richtigen Personen zum richtigen Zeitpunkt mit den richtigen Berechtigungen auszustatten. Privileged Access Management (PAM) ist eine spezielle, aber kritische Disziplin innerhalb dieses breiteren Zugriffsmanagements.
Während das allgemeine Zugriffsmanagement den Zugriff für alle Benutzer und Rollen regelt, konzentriert sich PAM explizit auf die Verwaltung und Sicherung der „Kronjuwelen“ – also jener Konten und Zugriffe, die die größte Macht und das größte Risiko darstellen. Es ist die schärfste Linse des Zugriffsmanagements, die sich auf die kritischsten Zugriffsrechte fokussiert.
Privilegierte Konten sind digitale Identitäten, die weitreichende Befugnisse innerhalb von IT-Systemen und Anwendungen besitzen. Im Gegensatz zu normalen Benutzerkonten, die nur eingeschränkte Rechte haben, können privilegierte Konten kritische Operationen durchführen, wie zum Beispiel:
Beispiele für privilegierte Konten sind Administratorenkonten (lokal und Domäne), Servicekonten, Notfallkonten ("Break-Glass-Konten") und auch Konten von externen Dienstleistern mit erweiterten Zugriffsrechten.
Privilegierter Zugriff ist die Fähigkeit, die zuvor genannten weitreichenden Operationen unter Verwendung eines privilegierten Kontos durchzuführen. Er ist eng mit dem Konzept der Zugriffsrechte verknüpft, die festlegen, welche Aktionen ein Benutzer oder ein System auf eine bestimmte Ressource ausführen darf.
Während normale Zugriffsrechte oft nur das Lesen oder Bearbeiten von Dateien erlauben, ermöglichen privilegierte Zugriffsrechte tiefgreifende Änderungen an Systemen und Daten. Die Missachtung oder der Missbrauch dieser Rechte stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Hier setzt PAM an, um diese Zugriffe präzise zu steuern und zu überwachen.
Die Implementierung eines robusten PAM-Systems bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die über die reine Risikominimierung h
Reduzierung des Angriffsvektors: Durch die Minimierung der Anzahl privilegierter Konten und die Beschränkung ihres Zugriffs auf das Notwendigste wird die Angriffsfläche für Cyberkriminelle drastisch verringert.
Verhinderung von Datenverletzungen: PAM-Lösungen erschweren es Angreifern erheblich, privilegierte Konten zu kapern und sich lateral im Netzwerk zu bewegen, was die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Datenverletzung signifikant senkt.
Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (Compliance): Viele Branchenvorschriften und Datenschutzgesetze (wie DSGVO im Gesundheitswesen) fordern strenge Kontrollen über privilegierte Zugriffe. PAM hilft Unternehmen, diese Anforderungen zu erfüllen und Prüfungen erfolgreich zu bestehen.
Verbesserte Transparenz und Auditierbarkeit: Jede Aktion, die über ein privilegiertes Konto ausgeführt wird, wird protokolliert und kann nachverfolgt werden. Dies ermöglicht eine lückenlose Audit-Spur im Falle eines Sicherheitsvorfalls.
Steigerung der Betriebseffizienz: Durch die Automatisierung von Passwortrotationen und die sichere Bereitstellung von Anmeldeinformationen können IT-Mitarbeiter effizienter arbeiten, ohne die Sicherheit zu gefährden.
Schutz vor Insider-Bedrohungen: PAM hilft auch, böswillige oder fahrlässige Handlungen von internen Mitarbeitern zu verhindern, die Zugang zu privilegierten Konten haben.
Obwohl die Vorteile offensichtlich sind, kann die Einführung von PAM auch Herausforderungen mit sich bringen:
Komplexität: Besonders in großen und heterogenen IT-Umgebungen kann die Identifizierung und Verwaltung aller privilegierten Konten eine komplexe Aufgabe sein.
Benutzerakzeptanz: Neue Prozesse und Tools können anfänglich auf Widerstand bei den Nutzern stoßen, insbesondere wenn sie als umständlich empfunden werden. Eine gute
Kommunikation und Schulung sind hier entscheidend.
Integration: PAM-Lösungen müssen oft in bestehende IT-Systeme und Prozesse integriert werden, was technische Herausforderungen darstellen kann.
Kontinuierliche Pflege: PAM ist kein einmaliges Projekt, sondern erfordert eine kontinuierliche Überwachung, Anpassung und Aktualisierung der Richtlinien.
In der heutigen Bedrohungslandschaft, in der hochentwickelte Angriffe immer häufiger werden, ist Privileged Access Management nicht länger ein „Nice-to-have“, sondern ein „Must-have“.
Im Gesundheitswesen: Hier sind sensible Patientendaten das höchste Gut. Ein kompromittiertes privilegiertes Konto könnte zu massiven Datenschutzverletzungen, Vertrauensverlust und erheblichen rechtlichen Konsequenzen führen. PAM schützt kritische Systeme wie elektronische Patientenakten (EPA) und medizinische Geräte.
In der Fertigung: Industrie 4.0 und vernetzte Produktionsanlagen sind anfällig für Cyberangriffe. Ein Angreifer, der Zugang zu privilegierten Konten in Steuerungssystemen erhält, könnte die Produktion manipulieren, Betriebsgeheimnisse stehlen oder sogar physischen Schaden anrichten. PAM sichert diese OT-Umgebungen ab.
In kritischen Organisationen (Energieversorgung, Wasserwirtschaft etc.): Die Auswirkungen eines Cyberangriffs auf diese Sektoren könnten katastrophal sein und die öffentliche Sicherheit gefährden. PAM ist hier ein unverzichtbares Werkzeug, um die Resilienz gegenüber Cyberbedrohungen zu stärken und die Kontinuität der Versorgung zu gewährleisten.
PAM ist der Kern einer effektiven Zugriffskontrolle. Es ermöglicht Unternehmen, das Prinzip der geringsten Rechte (Least Privilege) konsequent umzusetzen – nur die notwendigen Berechtigungen für die notwendige Zeit zu vergeben. Dies minimiert das Risiko, dass Angreifer nach einem erfolgreichen Einbruch weitreichenden Schaden anrichten können.
Indem Sie Ihre privilegierten Zugriffe proaktiv verwalten und sichern, stärken Sie Ihre gesamte Cyberabwehr und schützen Ihr Unternehmen vor den verheerenden Folgen von Datenverletzungen. Investieren Sie in PAM, um Ihre digitale Zukunft sicherer zu gestalten.
Die Verwaltung privilegierter Zugriffe ist komplex, aber Application Control und Device Control bieten leistungsstarke Unterstützung. Die erweiterte Application Control nutzt dynamische Whitelisting und intelligente Rechteverwaltung, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Anwendungen ausgeführt werden können. Darüber hinaus verhindert die Device Control die Datenübertragung über unverschlüsselte oder nicht autorisierte Medien. So können Unternehmen alle Daten und Geräte schützen und den Datenfluss zu und von ihren Systemen vollständig kontrollieren, was eine wesentliche Grundlage für umfassende IT-Sicherheit bildet.
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